\subsection{Motivation} Teilweise gelabelte Netzwerke sind allgegenwärtig. Publikationsdatenbanken mit Publikationen als Knoten, Literaturverweisen und Zitaten als Kanten sowie Tags oder Kategorien als Labels; Wikipedia mit Artikeln als Knoten, Links als Kanten und Kategorien als Labels sowie soziale Netzwerke mit Eigenschaften der Benutzer als Labels sind drei Beispiele dafür. Häufig sind Labels nur teilweise vorhanden und es ist wünschenswert die fehlenden Labels zu ergänzen. \subsection{Problemstellung} Gegeben ist ein Graph, der teilweise gelabelt ist. Zustäzlich stehen zu einer Teilmenge der Knoten Texte bereit. Gesucht sind nun Labels für alle Knoten, die bisher noch nicht gelabelt sind.\\ \begin{definition}[Knotenklassifierungsproblem]\label{def:Knotenklassifizierungsproblem} Sei $G_t = (V_t, E_t, V_{L,t})$ ein gerichteter Graph, wobei $V_t$ die Menge aller Knoten, $E_t$ die Kantenmenge und $V_{L,t} \subseteq V_t$ die Menge der gelabelten Knoten jeweils zum Zeitpunkt $t$ bezeichne. Außerdem sei $L_t$ die Menge aller zum Zeitpunkt $t$ vergebenen Labels und $f:V_{L,t} \rightarrow \powerset(L_t)$ die Funktion, die einen Knoten auf seine Labels abbildet. Weiter sei für jeden Knoten $v \in V$ eine (eventuell leere) Textmenge $T(v)$ gegeben. Gesucht sind nun Labels für $V_t \setminus V_{L,t}$, also $\tilde{f}: V_t \rightarrow L_t$ mit $\tilde{f}|_{V_{L,t}} = f$. \end{definition} \subsection{Herausforderungen} Die Graphen, für die dieser Algorithmus konzipiert wurde, sind viele $\num{10000}$~Knoten groß und dynamisch. Das bedeutet, es kommen neue Knoten und eventuell auch neue Kanten hinzu bzw. Kanten oder Knoten werden entfernt. Außerdem stehen textuelle Inhalte zu den Knoten bereit, die bei der Klassifikation genutzt werden können. Das bedeutet, es ist wünschenswert bei kleinen Modifikationen nicht nochmals alles neu berechnen zu müssen, sondern basierend auf zuvor berechneten Labels die Klassifizierung modifizieren zu können.