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Viel zu Haskell ergänzt; Funktionen höherer Ordnung beschrieben

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Martin Thoma 2014-02-04 14:07:24 +01:00
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commit 78368fa6e9
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@ -8,3 +8,4 @@ in dem Erstellen dieses Skripts steckt:
|01.02.2014 | 14:45 - 15:30 | Thoma | Haskell angefangen
|01.02.2014 | 11:15 - 11:45 | Thoma | Haskell Class Hierachy
|01.02.2014 | 16:00 - 17:00 | Thoma | Abschnitt über Rekursion hinzugefügt
|04.02.2014 | 13:00 - 14:00 | Thoma | Viel zu Haskell ergänzt; Funktionen höherer Ordnung beschrieben

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@ -1,7 +1,7 @@
\chapter{Haskell}
\index{Haskell|(}
Haskell ist eine funktionale Programmiersprache, die von Haskell
Brooks Curry entwickelt wurde und 1990 in Version~1.0 veröffentlicht
Brooks Curry entwickelt und 1990 in Version~1.0 veröffentlicht
wurde.
Wichtige Konzepte sind:
@ -21,24 +21,44 @@ Haskell kann unter \href{http://www.haskell.org/platform/}{\path{www.haskell.org
für alle Plattformen heruntergeladen werden. Unter Debian-Systemen
ist das Paket \texttt{ghc} bzw. \texttt{haskell-platform} relevant.
\section{Typen}
Siehe \cref{fig:haskell-type-hierarchy}:
\subsection{Hello World}
Speichere folgenden Quelltext als \texttt{hello-world.hs}:
\inputminted[linenos, numbersep=5pt, tabsize=4, frame=lines, label=hello-world.hs]{haskell}{scripts/haskell/hello-world.hs}
\begin{figure}[htp]
\centering
\resizebox{0.9\linewidth}{!}{\input{figures/haskell-type-classes.tex}}
\caption{Hierarchie der Haskell Standardklassen}
\label{fig:haskell-type-hierarchy}
\end{figure}
Kompiliere ihn mit \texttt{ghc -o hello hello-world.hs}. Es wird eine
ausführbare Datei erzeugt.
\section{Syntax}
\subsection{Klammern}
\subsection{Klammern und Funktionsdeklaration}
Haskell verzichtet an vielen Stellen auf Klammern. So werden im
Folgenden die Funktionen $f(x) := \frac{\sin x}{x}$ und $g(x) := x \cdot f(x^2)$
definiert:
\inputminted[numbersep=5pt, tabsize=4]{haskell}{scripts/haskell/einfaches-beispiel-klammern.hs}
Die Funktionsdeklarationen mit den Typen sind nicht notwendig, da
die Typen aus den benutzten Funktionen abgeleitet werden.
Zu lesen ist die Deklaration wie folgt:
\begin{center}
\texttt{[Funktionsname] :: \texttt{[Typendefinitionen]} => \texttt{Signatur}}
\end{center}
\begin{itemize}
\item[T. Def.] Die Funktion \texttt{f} benutzt als Parameter bzw. Rückgabewert
einen Typen. Diesen Typen nennen wir \texttt{a} und er ist
vom Typ \texttt{Floating}. Auch \texttt{b}, \texttt{wasweisich}
oder etwas ähnliches wäre ok.
\item[Signatur] Die Signatur liest man am einfachsten von hinten:
\begin{itemize}
\item \texttt{f} bildet auf einen Wert vom Typ \texttt{a} ab und
\item \texttt{f} hat genau einen Parameter \texttt{a}
\end{itemize}
\end{itemize}
\todo[inline]{Gibt es Funktionsdeklarationen, die äquivalent? (bis auf wechsel des namens und der Reihenfolge)}
\subsection{if / else}
Das folgende Beispiel definiert den Binomialkoeffizienten (vgl. \cref{bsp:binomialkoeffizient})
@ -61,23 +81,86 @@ hat einen Speicherverbrauch von $\mathcal{O}(n)$. Durch einen
\inputminted[numbersep=5pt, tabsize=4]{haskell}{scripts/haskell/fakultaet-akkumulator.hs}
\subsection{Listen}
\todo[inline]{Cons-Operator, Unendliche Listen}
\begin{itemize}
\item \texttt{[]} erzeugt die leere Liste,
\item \texttt{[1,2,3]} erzeugt eine Liste mit den Elementen $1, 2, 3$
\item \texttt{:} wird \textbf{cons}\xindex{cons} genannt und ist
der Listenkonstruktor.
\item \texttt{head list} gibt den Kopf von \texttt{list} zurück,
\texttt{tail list} den Rest:
\inputminted[numbersep=5pt, tabsize=4]{haskell}{scripts/haskell/list-basic.sh}
\item \texttt{null list} prüft, ob \texttt{list} leer ist.
\item \texttt{length list} gibt die Anzahl der Elemente in \texttt{list} zurück.
\item \texttt{maximum [1,9,1,3]} gibt 9 zurück (analog: \texttt{minimum}).
\item \texttt{last [1,9,1,3]} gibt 3 zurück.
\item \texttt{reverse [1,9,1,3]} gibt \texttt{[3,1,9,1]} zurück.
\item \texttt{elem item list} gibt zurück, ob sich \texttt{item} in \texttt{list} befindet.
\end{itemize}
\subsubsection{Beispiel in der interaktiven Konsole}
\inputminted[numbersep=5pt, tabsize=4]{haskell}{scripts/haskell/listenoperationen.sh}
\subsubsection{List-Comprehensions}\xindex{List-Comprehension}
List-Comprehensions sind kurzschreibweisen für Listen, die sich an
der Mengenschreibweise in der Mathematik orientieren. So entspricht
die Menge
\begin{align*}
myList &= \Set{1,2,3,4,5,6}\\
test &= \Set{x \in myList | x > 2}
\end{align*}
in etwa folgendem Haskell-Code:
\inputminted[numbersep=5pt, tabsize=4]{haskell}{scripts/haskell/list-comprehensions.sh}
\subsection{Strings}
\begin{itemize}
\item Strings sind Listen von Zeichen:\\
\texttt{tail "ABCDEF"} gibt \texttt{"BCDEF"} zurück.
\end{itemize}
\section{Typen}
In Haskell werden Typen aus den Operationen geschlossfolgert. Dieses
Schlussfolgern der Typen, die nicht explizit angegeben werden müssen,
nennt man \textbf{Typinferent}\xindex{Typinferenz}.
Haskell kennt die Typen aus \cref{fig:haskell-type-hierarchy}.
Ein paar Beispiele zur Typinferenz:
\inputminted[numbersep=5pt, tabsize=4]{haskell}{scripts/haskell/typinferenz.sh}
\begin{figure}[htp]
\centering
\resizebox{0.9\linewidth}{!}{\input{figures/haskell-type-classes.tex}}
\caption{Hierarchie der Haskell Standardklassen}
\label{fig:haskell-type-hierarchy}
\end{figure}
\section{Beispiele}
\subsection{Hello World}
Speichere folgenden Quelltext als \texttt{hello-world.hs}:
\inputminted[linenos, numbersep=5pt, tabsize=4, frame=lines, label=hello-world.hs]{haskell}{scripts/haskell/hello-world.hs}
\subsection{Quicksort}
\inputminted[linenos, numbersep=5pt, tabsize=4, frame=lines, label=qsort.hs]{haskell}{scripts/haskell/qsort.hs}
Kompiliere ihn mit \texttt{ghc -o hello hello-world.hs}. Es wird eine
ausführbare Datei erzeugt.
\begin{itemize}
\item Die leere Liste ergibt sortiert die leere Liste.
\item Wähle das erste Element \texttt{p} als Pivotelement und
teile die restliche Liste \texttt{ps} in kleinere und
gleiche sowie in größere Elemente mit \texttt{filter} auf.
Konkateniere diese beiden Listen mit \texttt{++}.
\end{itemize}
\subsection{Fibonacci}
Durch das Ausnutzen von Unterversorgung\xindex{Unterversorgung} lässt
sich das ganze sogar noch kürzer schreiben:
\inputminted[linenos, numbersep=5pt, tabsize=4, frame=lines, label=qsort.hs]{haskell}{scripts/haskell/qsort-unterversorg.hs}
\subsection{Fibonacci}\xindex{Fibonacci}
\inputminted[linenos, numbersep=5pt, tabsize=4, frame=lines, label=fibonacci.hs]{haskell}{scripts/haskell/fibonacci.hs}
\inputminted[linenos, numbersep=5pt, tabsize=4, frame=lines, label=fibonacci-akk.hs]{haskell}{scripts/haskell/fibonacci-akk.hs}
\inputminted[linenos, numbersep=5pt, tabsize=4, frame=lines, label=fibonacci-zip.hs]{haskell}{scripts/haskell/fibonacci-zip.hs}
\inputminted[linenos, numbersep=5pt, tabsize=4, frame=lines, label=fibonacci-pattern-matching.hs]{haskell}{scripts/haskell/fibonacci-pattern-matching.hs}
\subsection{Quicksort}
\subsection{Funktionen höherer Ordnung}
\section{Weitere Informationen}
\begin{itemize}

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@ -18,9 +18,10 @@
fib(n-1) + fib(n-2) &\text{sonst}
\end{cases}
\end{align*}
Erzeugt die Zahlen $0, 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, \dots$
\item Fakultät:\xindex{Fakultät}
\begin{align*}
!: \mdn_0 &\rightarrow \mdn_0\\
! &: \mdn_0 \rightarrow \mdn_0\\
n! &= \begin{cases}
1 &\text{falls } n \leq 1\\
n\cdot (n-1)! &\text{sonst}
@ -28,7 +29,7 @@
\end{align*}
\item \label{bsp:binomialkoeffizient} Binomialkoeffizient:\xindex{Binomialkoeffizient}
\begin{align*}
\binom{\cdot}{\cdot}: \mdn_0 \times \mdn_0 &\rightarrow \mdn_0\\
\binom{\cdot}{\cdot} &: \mdn_0 \times \mdn_0 \rightarrow \mdn_0\\
\binom{n}{k} &= \begin{cases}
1 &\text{falls } k=0 \lor k = n\\
\binom{n-1}{k-1}+\binom{n-1}{k} &\text{sonst}
@ -79,20 +80,54 @@ Mit Hilfe der Formel von Moivre-Binet folgt:
Dabei ist der Speicherbedarf $\mathcal{O}(n)$. Dieser kann durch
das Benutzen eines Akkumulators signifikant reduziert werden.\todo{TODO}
\begin{definition}[linear rekursive Funktion]\xindex{Funktion!linear rekursive}
\begin{definition}[linear rekursive Funktion]\xindex{Funktion!linear rekursive}%
Eine Funktion heißt linear rekursiv, wenn in jedem Definitionszweig
der Funktion höchstens ein rekursiver Aufruf vorkommt.
\end{definition}
\begin{definition}[endrekursive Funktion]\xindex{Funktion!endrekursive}\xindex{tail recursive}
\begin{definition}[endrekursive Funktion]\xindex{Funktion!endrekursive}\xindex{tail recursive}%
Eine Funktion heißt endrekursiv, wenn in jedem Definitionszweig
der Rekursive aufruf am Ende des Ausdrucks steht. Der rekursive
Aufruf darf also insbesondere nicht in einen anderen Ausdruck
eingebettet sein.
\end{definition}
\todo[inline]{Beispiele für linear rekusrive, endrekursive Funktionen (alle Kombinationen+gegenbeispiele}
Auf Englisch heißen endrekursive Funktionen \textit{tail recursive}.
\index{Rekursion|(}
\begin{beispiel}[Linear- und endrekursive Funktionen]
\begin{bspenum}
\item \texttt{fak n = if (n==0) then 1 else (n * fak (n-1))}\\
ist eine linear rekursive Funkion, aber nicht endrekursiv,
da nach der Rückgabe von \texttt{fak (n-1)} noch die Multiplikation
ausgewertet werden muss.
\item \texttt{fakAcc n acc = if (n==0) then acc else fakAcc (n-1) (n*acc)}\\
ist eine endrekursive Funktion.
\item \texttt{fib n = n <= 1 ? n : fib(n-1) + fib (n-2)}\\
ist weder linear- noch endrekursiv.
\end{bspenum}
\end{beispiel}
\index{Rekursion|)}
\section{Backtracking}
\index{Backtracking|(}
\index{Backtracking|)}
\section{Funktionen höherer Ordnung}
Funktionen höherer Ordnung sind Funktionen, die auf Funktionen arbeiten.
Bekannte Beispiele sind:
\begin{itemize}
\item \texttt{map(function, list)}\xindex{map}\\
\texttt{map} wendet \texttt{function} auf jedes einzelne
Element aus \texttt{list} an.
\item \texttt{filter(function, list)}\xindex{filter}\\
\texttt{filter} gibt eine Liste aus Elementen zurück, für
die \texttt{function} mit \texttt{true} evaluiert.
\item \texttt{reduce(function, list)}\xindex{reduce}\\
\texttt{function} ist für zwei Elemente aus \texttt{list}
definiert und gibt ein Element des gleichen Typs zurück.
Nun steckt \texttt{reduce} zuerst zwei Elemente aus \texttt{list}
in \texttt{function}, merkt sich dann das Ergebnis und nimmt
so lange weitere Elemente aus \texttt{list}, bis jedes
Element genommen wurde.
\end{itemize}

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@ -1,3 +1,4 @@
binom :: (Eq a, Num a, Num a1) => a -> a -> a1
binom n k =
if (k==0) || (k==n)
then 1

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@ -1,2 +1,5 @@
f :: Floating a => a -> a
f x = sin x / x
g :: Floating a => a -> a
g x = x * (f (x*x))

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@ -1,4 +1,7 @@
fakAcc :: (Eq a, Num a) => a -> a -> a
fakAcc n acc = if (n==0)
then acc
else fakAcc (n-1) (n*acc)
fak :: (Eq a, Num a) => a -> a
fak n = fakAcc n 1

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@ -1 +1,2 @@
fak :: (Eq a, Num a) => a -> a
fak n = if (n==0) then 1 else n * fak (n-1)

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@ -0,0 +1,5 @@
fibAkk n n1 n2
| (n == 0) = n1
| (n == 1) = n2
| otherwise = fibAkk (n - 1) n2 (n1 + n2)
fib n = fibAkk n 0 1

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@ -0,0 +1,3 @@
fib 0 = 0
fib 1 = 1
fib n = fib (n - 1) + fib (n - 2)

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@ -0,0 +1 @@
fib = 0 : 1 : zipWith (+) fibs (tail fibs)

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@ -1 +1,4 @@
fibs = 0 : 1 : zipWith (+) fibs (tail fibs)
fib n
| (n == 0) = 0
| (n == 1) = 1
| otherwise = fib (n - 1) + fib (n - 2)

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@ -0,0 +1,12 @@
Prelude> head []
*** Exception: Prelude.head: empty list
Prelude> tail []
*** Exception: Prelude.tail: empty list
Prelude> tail [1]
[]
Prelude> head [1]
1
Prelude> null []
True
Prelude> null [[]]
False

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@ -0,0 +1,4 @@
Prelude> let mylist = [1,2,3,4,5,6]
Prelude> let test = [x | x <- mylist, x>2]
Prelude> test
[3,4,5,6]

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@ -0,0 +1,3 @@
qsort [] = []
qsort (p:ps) = (qsort (filter (<=p) ps))
++ p:(qsort (filter (> p) ps))

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@ -0,0 +1,3 @@
qsort [] = []
qsort (p:ps) = (qsort (filter (\x -> x<=p) ps))
++ p:(qsort (filter (\x -> x> p) ps))

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@ -0,0 +1,35 @@
Prelude> let x = \x -> x*x
Prelude> :t x
x :: Integer -> Integer
Prelude> x(2)
4
Prelude> x(2.2)
<interactive>:6:3:
No instance for (Fractional Integer)
arising from the literal `2.2'
Possible fix: add an instance declaration for
(Fractional Integer)
In the first argument of `x', namely `(2.2)'
In the expression: x (2.2)
In an equation for `it': it = x (2.2)
Prelude> let mult = \x y->x*y
Prelude> mult(2,5)
<interactive>:9:5:
Couldn't match expected type `Integer' with
actual type `(t0, t1)'
In the first argument of `mult', namely `(2, 5)'
In the expression: mult (2, 5)
In an equation for `it': it = mult (2, 5)
Prelude> mult 2 5
10
Prelude> :t mult
mult :: Integer -> Integer -> Integer
Prelude> let concat = \x y -> x ++ y
Prelude> concat [1,2,3] [3,2,1]
[1,2,3,3,2,1]
Prelude> :t concat
concat :: [a] -> [a] -> [a]